Mit gestern Sonntag, 14. Juli 2024, endete der sogenannte Test für die Eintrittsgebühr nach Venedig. An 29 Tagen mussten Tagesbesucher eine Gebühr von fünf Euro bezahlen, um die Stadt zu besichtigen. Die Massen hat diese Gebühr, wie erwartet, nicht abgehalten, dafür über zwei Millionen Euro in die Stadtkasse gespült. Was mit diesem Geld passiert und wie es eingesetzt wird, ist nach wie vor unklar. Doch nun ist dieser Test vorbei. Kein Eintritt in Venedig bis Jahresende 2024, aber die Vorbereitungen auf das Jahr 2025 laufen bereits.
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Kein Eintritt in Venedig bis Jahresende 2024
Ab sofort muss man sich keine Gedanken mehr machen, ob und an welchen Tagen für Venedig Eintritt zu bezahlen ist. Denn der Testzeitraum von 29 Tagen, an denen für Venedig Eintritt bezahlt werden muss, ist vorbei. Das ist somit eine Rückkehr in den „Normalzustand“. Doch dieser wird nicht all zu lange anhalten, denn Venedig möchte die Eintrittsgebühr nun fix verankern. Trotz Zielverfehlung. Denn die Stadt hat bereits angekündigt, dieses Prozedere auch im nächsten Jahr fortzuführen. An Spitzentagen soll die Gebühr sogar auf zehn Euro verdoppelt werden. Wir haben darüber berichtet: Venedig plant Verdopplung der Eintrittsgebühr für Tagesbesucher.
Kritische Auseinandersetzung
In verschiedenen Beiträgen und Artikeln haben wir die unterschiedlichen Ansichten veröffentlicht und auch kritische Anmerkungen dazu gegeben. Beispielsweise in diesem Artikel Welcome to Veniceland analysiert unser Herausgeber diese Eintrittsgebühr sehr kritisch. Auch in der venezianischen Bevölkerung stößt diese Gebühr und die damit verloren gegangene Privatsphäre (ja, Venezianer müssen ihre Besucher ANMELDEN) auf wenig Gegenliebe. Auch wenn diese Anmeldung „kostenlos“ ist, so wird doch jeder private Besuch der Stadtverwaltung offen gelegt. Das ist ein großer und problematischer Einschnitt in die Privatsphäre und in einem freien Land zustehende Bewegungsfreiheit.
Eintritt dient nur der Aufbesserung der Stadtkassen
Wenn das offiziell vorgegebene Ziel, den Massentourismus einzudämmen, verfehlt wird, wieso wird es dann weiter geführt? Wenn es nach wie vor keine Obergrenze an Besuchern gibt, dann ist es schlicht und ergreifend eine weitere Maßnahme, um Geld zu verdienen. Aber nicht, um das Leben der letzten Venezianer einfacher zu gestalten. Auch der Aus- und Neubau des Kreuzfahrthafens für Schiffe mit bis zu 300 Metern Länge und 6.000 Passagieren pro Schiff klingt irgendwie verdächtig wenig nach Eindämmung des Massentourismus. Den dazugehörigen Artikel findest Du hier: Neuer Kreuzfahrthafen in Venedig.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum bisher geltenden Eintrittsgeld und auch dem zukünftigen (sobald die Informationen feststehen), sind auf unserem Ticketportal zu finden: https://venedig-ticket.com/eintritt-in-venedig/.